Digitale Welten | Statements

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Prof. Dr. Hubertus Kohle, Kunsthistoriker an der Ludwig-Maximilians-Universität München:

„Mir scheint es viel einfacher und angemessener, die Potenziale erst einmal auf bescheidenen technischen Ebenen zu eruieren, sie aber gleichzeitig konzeptionell zu schärfen und damit die Leute eher produktiv abzuholen als sensationell zu überrumpeln.“

 


Micha Pallesche, Leiter der Ernst Reuter-Schule, Karlsruhe:

„Durch die Digitalisierung erschließt sich ein Netz an Lernorten, -welche sich verbinden können. Bibliotheken, Theater, Museen und weitere Kultureinrichtungen verschmelzen zu Orten der Begegnung, in denen auch Kinder und Jugendliche im -Rahmen ihrer schulischen Aktivitäten lernen können.“

 


Stimme aus der Arbeitsgruppe Führungskultur:

„Wir werden ab sofort mutig mit dem Lernen beginnen, weil wir uns möglichst schnell weiterentwickeln wollen. Dafür brauchen wir Raum und Zeit.“

 


Stimme aus der Gruppe Künstliche Intelligenz (KI) in Kulturinstitutionen:

„Wir erweitern unsere Netzwerke in Richtung Digitales und gehen dafür auf Nerds und Expert*innen zu und lassen uns beraten.“

 


Stimmen aus der Arbeitsgruppe Führungskultur:

„Wir werden mutiger sein in unserer Führungskultur, weil nur so Spielraum -für Visionen entstehen kann. Dafür brauchen wir aus der Politik -Vertrauen, Akzeptanz und -Rücken-
-deckung.“ „Wir werden ab sofort in unseren Häusern eine partnerschaftliche, offene, agile Führungskultur leben, indem wir Mitarbeitern auf Augenhöhe begegnen und eine trans-parente Kommunikation leben. Dafür brauchen wir -Empowerment.“

 


Blogbeitrag von@ramb@artoli:

„Die Kunst selbst hat sich kaum geändert, aber wir! Wie wir unseren Blick und unsere Gedanken durch timelines etc. der 3–4 großen Internetmonopolisten steuern lassen. This needs to change!“

 


Prof. Dr. Claus Pias, Medien-theoretiker, Leuphana Universität Lüneburg:

„Die Herausforderung der Digitalisierung besteht in der Revision und Neubegründung der zusehends unbrauchbaren Begriffe und Konzepte der Moderne, mit denen wir seit der Aufklärung versuchen, unsere Welt zu verstehen, zu beschreiben und in ihr zu -handeln.“

 


Prof. Christiane Riedel, geschäftsführend im Vorstand des ZKM Karlsruhe:

„Es dauerte fast 300 Jahre, bis die passende Technologie entwickelt wurde, die nun von Silicon Valley und China aus als Digitalisierung, als digitale Anwendungen in alle Lebensbereiche einge-zogen sind. (…) Die Aufgabe der Kunst und Kultur ist es nun, die Digitalität wieder auf die Tradition des Humanismus zu beziehen – und für Aufklärung zu verwenden. (…) Es ist nicht die Frage, ob die Aufklärung zu Ende geht, sondern wie es zu einem Update der Aufklärung kommen kann.“

 


Prof. Christiane Riedel, geschäftsführend im Vorstand des ZKM Karlsruhe:

„In dieser Welt müssen wir agil agieren – beweglich und wendig. Agile Organisationen sind geprägt von Netzwerkstrukturen statt von Hierarchien. Sie ermöglichen, dass sich Menschen mit passenden Kompetenzen in Teams zusammenfinden. Die wichtigsten Werte sind Selbstverantwortung, Selbstorganisation, Flexibilität und Exploration.“

 


Dr. Daniel Hornulf, Kunsthochschule der Universität Kassel:

„Oft wird übersehen, dass sich der Prozess der Digitalisierung selbst in Form einer -Kultur entfaltet. Die Trennung zwischen Digitalem und Kultu-rellem ist also längst obsolet.“

 


Steven Walter, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer, Podium Esslingen:

„Kunst- und Kulturschaffende sind immer und vor allem Zeugen der Gegenwart – insofern gehört die aktive Gestaltung und kritische Reflektion der digitalen Sphäre schlicht auch zu unserer Verantwortung.“ 

 


Prof. Dr. Sabiha Ghellal, Professorin an der Hochschule der Medien, Stuttgart:

„Neben den existierenden Förderungen von kulturell relevanten Projekten ist es auch wichtig, die Abwanderung von Kreativen in andere Regionen und Bundesländer zu thematisieren und für den Standort neuen kreativen Nährboden zu schaffen. Subventionierte co-working spaces für digitale Kunst, Games und audiovisuelle Experimente im Herzen Stuttgarts mit erschwinglichen Mieten und der notwendigen Infrastruktur könnten non-profit Start-ups und Künstlern helfen, in der Innenstadt Fuß zu fassen und gleichzeitig mit Freiheit und Diversität die freie Kunst in Stuttgart fördern und so das Stadtbild zukunftsfähig weiterentwickeln.“ 

 


Dirk von Gehlen, Journalist, Autor, Speaker und Leiter der Abteilung Social Media bei der Süddeutschen Zeitung:

„Aus der Haltung des User-Centered-Design ergibt sich eine Grundbedingung für digitale Produktentwicklung (…): Es geht darum, Bedürfnisse auf der Seite der Nutzerinnen und Nutzer zu befriedigen. Also Angebote zu schaffen, die tatsächliche Probleme lösen. Dafür ist es unabdingbar, diese Probleme zunächst zu identifizieren.“

 


Dirk von Gehlen, Journalist, Autor, Speaker und Leiter der Abteilung Social Media bei der Süddeutschen Zeitung:

„Der Chef ist nicht der Klügste im Raum. Es ist töricht nach dem Prinzip „Ober sticht Unter“ zu arbeiten, wenn der Unter das bessere Argument hat.“

 


Prof. Dr. Hubertus Kohle, Kunsthistoriker an der Ludwig-Maximilians-Universität München:

„Wichtig ist in erster Linie, das Internet nicht nur als Sendekanal zu verstehen, sondern auch seinen Rückkanal ernst zu nehmen, also das Publikum auch als Bedeutungsproduzenten und nicht nur als Bedeutungsrezipienten zu verstehen.“ 

 


Prof. Dr. Sabiha Ghellal, Hochschule der Medien Stuttgart:

„Opern, Theater und Museen in Stuttgart vermitteln gleichermaßen Wissen wie Werte und werden durch Förderprogramme wie zum Beispiel „Digitale Wege ins Museum“ gefördert. Auch Projekte, welche aus den lokalen Bildungsreinrichtungen stammen, finden im Anschluss des Studiums oft Fördermittel, wie zum Beispiel durch Förderprogramme der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, besonders wenn diese technologische Innovation oder außergewöhnliche Autorenschaft thematisieren.

Kreativität kennt jedoch keinen Business Plan: Oftmals steht aber auch bei Förderprogrammen, welche Kreativität fördern wollen, das wirtschaftliche Potenzial im Vordergrund und nicht die größere Aufgabe, die kreative Branche der Region zu stärken. Neben den existierenden Förderungen von kulturell relevanten Projekten ist es auch wichtig, die Abwanderung von Kreativen in andere Regionen und Bundesländer zu thematisieren und für den Standort neuen kreativen Nährboden zu schaffen. Subventionierte Co-Working Spaces für digital Kunst, Games und audiovisuelle Experimente im Herzen Stuttgarts mit erschwinglichen Mieten und der notwendigen Infrastruktur könnten non-profit Start-Ups und Künstlern helfen, in der Innenstadt Fuß zu fassen und gleichzeitig mit „Freiheit und Diversität“ die freie Kunst in Stuttgart zu fördern, und so das Stadtbild zukunftsfähig weiterentwickeln.“

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