Kunst und Kultur in ländlichen Räumen | Forum: Kunst und Kultur in ländlichen Räumen

Forum: Kunst und Kultur in ländlichen Räumen

Judith Bildhauer

  • Förderung
  • Regionalentwicklung
  • Handlungsfelder
  • Ländliche Räume
  • Verantwortung
  • Publikum
  • Vernetzung
  • Kulturentwicklung
  • Förderkriterien
  • Teilhabe
  • Diversität
  • Bürgerschaftliches Engagement
  • Die Förderung von Kunst und Kultur ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Förder­programme zur Regionalentwicklung sollten Kunst und Kultur explizit als Handlungsfelder benennen und mit einem gesonderten Förderschlüssel ­ausstatten.
  • Um angemessene Rahmenbedingungen für die Kulturarbeit in ländlichen Räumen herzustellen, müssen Land, Landkreise, Städte und Gemeinden gemeinsam Verantwortung übernehmen und ressortübergreifend zusammenarbeiten.
  • Damit sich zentrale und dezentrale Kulturangebote sinnvoll ergänzen können, müssen neue und bessere Mobilitätslösungen für das Publikum, die Teilnehmenden sowie für die Künstlerinnen und Künstler gefunden werden.
  • Gute Kulturangebote brauchen adäquate und attraktive Veranstaltungsorte mit entsprechender Ausstattung. Im Rahmen von Sanierungen sollte zusammen mit den örtlichen Akteurinnen und Akteuren sowie den umliegenden Gemeinden überlegt werden, wo welche Schwerpunkte gesetzt und welche Orte für Kultur ertüchtigt werden können.
  • Kommunen sollten durch eine entsprechende Förderung dazu ermutigt werden, leerstehende Gebäude und Ortsmitten durch künstlerische und sozio­kulturelle Prozesse wiederzubeleben und neue Formen der Zusammenarbeit anzustoßen.
  • Die Weiterentwicklung der Kulturarbeit in ländlichen Räumen sollte von einem ­regionalen und interdisziplinären Netzwerk getragen und von den Kommunen vorangetrieben und professionell organisiert werden. Dabei sollten vorhandene Strukturen gestärkt und sichtbar gemacht werden.
  • Die flächendeckende Etablierung kompetenter Ansprechpartnerinnen und ­Ansprechpartner für die regionale Kulturentwicklung, die Beratung und Vernetzung der regionalen Akteurinnen und Akteure ist erforderlich, um das kulturelle Leben in ländlichen Räumen nachhaltig zu stärken.
  • Durch entsprechende Beratung und den Abbau von Vorschriften können ehren­amtliche Akteurinnen und Akteure von Verwaltungsaufgaben entlastet werden.
  • Die Kriterien und Regularien von Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU sollten möglichst einfach sein, damit eine Antragstellung auch für kleinere Kulturinitiativen attraktiv ist.
  • Bei Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU, die sich an Vereine richten, muss es möglich sein, ehrenamtliche Leistungen als Eigenanteil ­anzurechnen oder Ehrenamtspauschalen und Verpflegungskosten für Ehrenamtliche anzusetzen.
  • Förderkriterien, die das Land, der Bund oder die EU in ihren Förderprogrammen zu Kunst und Kultur definieren, müssen um Qualitätsmerkmale, die für die Kulturarbeit in ländlichen Räumen spezifisch und relevant sind, ergänzt werden: ortsspezifische Angebote, Grad der Teilhabe, Diversität, Kooperationen und anderes.
  • Für die Entwicklung und Etablierung neuer Ideen, Formate und Strukturen ist eine Förderung notwendig, die sich an den jeweiligen Potenzialen, Prozessen, Akteurinnen und Akteuren orientiert: etwa durch Zielverein­barungen oder Rahmenverträge, begleitende Beratung in der Konzeptions-, Umsetzungs- und Abschlussphase.
  • Verbände, Kommunen, landesweite Fachstellen und weitere Einrichtungen sollten strukturierte Qualifizierungsangebote für haupt- und ehrenamtliche Kulturakteurinnen und -akteure, bürgerschaftlich engagierte Personen und neue Zielgruppen anbieten. Unterstützungsangebote etwa durch Integrationsbotschafter oder interkulturelle Projekte motivieren zur Übernahme von Verantwortung.
  • Kulturelle Einrichtungen und Vereine müssen ihre Strukturen und ­Arbeitsweisen mit Blick auf künftige Anforderungen weiterentwickeln und sollten daher begleitet werden.
  • Kunst und Kultur müssen noch besser in den schulischen Alltag eingebunden und um regional bedeutsame Bereiche erweitert werden. Kultureinrichtungen sollten sich noch stärker als Anlaufstellen und Lernorte öffnen, ihre Angebote und Nutzungsmöglichkeiten erweitern. Auch Vereine sind wichtige Akteure der kulturellen Bildung in ländlichen Räumen.